• Radio Charivari
  • Tel 0800 - 30 80 700
  • Kontakt

On Air

Jetzt anhören

Kataloggeschäft vs. Onlinehandel: die Zukunft des Versandhandels

16.05.2018, 11:53 Uhr in Service, Anzeige
Kaboompics Pixabay com magazine 791046 1280
pixabay.com

Die Frage, ob Kataloggeschäft oder Onlinehandel, ist eigentlich schon lange geklärt. Wer nicht schon längst den Sieg des Onlinehandels erkannt hat, dem hilft ein kleiner Rückblick. Außerdem findet sich in diesem Beitrag ein Ausblick in die Zukunft des Onlinehandels. So viel vorab: Die Veränderung ist noch größer als der Umstieg von Katalog auf Webseite.

Als das Kataloggeschäft noch boomte

Bis vor wenigen Jahren hatte das Kataloggeschäft noch sehr gute Erfolgsaussichten. Tatsächlich bestand diese Art des Marketings und Vertriebs bis dahin schon einige Jahrzehnte, wobei mit dem steigenden Konsum kurz vor dem Durchbruch der IT und des Internets der Höhepunkt erreicht wurde. Einige können sich vielleicht noch erinnern:
Zentimeterdicke Kataloge wurden mehrmals im Jahr vor die Haustüre gelegt, kleinere Ausgaben erhielt man sogar pro Woche und Prospekte oder Werbebroschüren lagen praktisch jeder nicht bezahlten Zeitung bei. Letztere finden sich sogar heute noch. Die großen Kataloge allerdings sind nur noch selten anzutreffen: Otto und Quelle hießen damals zwei große Unternehmen, die sich im Katalogversand sehr gut auskannten, es machte das Hauptgeschäft aus. So ähnlich wie Nokia als weltgrößter Handyhersteller mit dem verpassten Anschluss an Touch-Screens drastisch an Marktwert verlor – bis hin zum Verkauf der Marke – so ähnlich erging es auch Otto (Hintergründe zu Otto-Versand) und Quelle.
Anders als Quelle hat Otto den Umstieg inzwischen aber geschafft. Was einst ein großes Unternehmen für den Katalogversand war, spielt heute auf dem vielfach größeren Online-Spielfeld des Vertriebs mit: Otto.de ist im Verhältnis zum damaligen Otto Katalog zwar lange nicht mehr so bekannt, kann sich aber dennoch durchsetzen. Angesichts global agierender und starker Wettbewerber wie Amazon, Alibaba oder Ebay sowie im Kontext der unzähligen kleineren Online-Shops ein nicht zu verachtender Erfolg. Warum alles online geht? Weil es offline zu anstrengend ist: Wer schleppt schon den kiloschweren Katalog nach oben in die Wohnung, hält ihn in der Hand und blättert durch, angesichts der Tatsache einer bequemeren Haltung im Internet, der besseren Struktur, der integrierten Support- und Shopping-Optionen (Warenkorb, Chat, …) sowie der direkt erreichbaren Vergleichsmöglichkeiten (Idealo und andere Preisvergleiche)?

Online-Siegeszug

In der Tat geht aktuell so gut wie alles online: Das Shopping war da nur der Anfang. Inzwischen bietet selbst der kleine Straßenimbiss oder der Blumenhandel um die Ecke einen Online-Versand an, die Steuererklärung kann online abgegeben werden, Arzttermine werden online gemacht, persönliche Daten lädt ebenfalls jeder online und sogar die soziale Interaktion geht immer mehr – online. Der Siegeszug ist nicht aufzuhalten und der Bahnhof der Kataloge liegt da schon historisch weit zurück. Die nächsten Haltestellen heißen Virtuelle Realität, Künstliche Intelligenz, Blockchain und Co.

Haben Kataloge dennoch eine Chance?

So wie es heute auch noch Schmiedemeister gibt, die das alte Handwerk beherrschen, so wird es trotz der digitalen Evolution auch in vielen Jahren noch Kataloge geben. Das beweist die Praxis: Unternehmen wie Pollin, Conrad, Louis oder Bauhaus lassen sich immer noch einen Katalog erstellen. Allerdings werden diese gezielt verteilt und zudem macht das Kataloggeschäft nicht das Hauptgeschäft aus. Es fängt lediglich Kunden in einer Nische, die einen Katalog aus diversen Gründen bevorzugen – beispielsweise zum Nachschlagen auf der Baustelle unter widrigen Bedingungen oder als Datenbank für die Elektronikwerkstatt.