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Leben in Würzburg: Was macht es so schön hier?

15.04.2025, 10:03 Uhr in Service, Anzeige
Daniel sessler Festung Würzburg unsplash
Foto: Daniel Sessler / unsplash.com

Manche Städte erschließen sich erst nach und nach. Würzburg gehört nicht dazu, denn wer durch die Altstadt läuft, den Blick über die Alte Mainbrücke schweifen lässt und in der Ferne die Festung über dem Main entdeckt, versteht direkt auf Anhieb, warum dieser wunderbare Ort so viele begeistert.

Historische Kulisse, studentisches Treiben und eine gewisse Leichtigkeit prägen das Stadtbild und so kommt hier vieles zusammen, was sich andernorts mühsam ergänzen muss.

Was das Lebensgefühl in Würzburg so besonders macht

Würzburg ist überschaubar, aber nicht klein, urban, aber nicht anonym und diese Balance macht den Alltag angenehm. Viele Wege führen durch enge Altstadtgassen oder entlang grüner Parkstreifen, ganz ohne Auto. Die Stadt ist kompakt gebaut, aber nicht gedrängt. Wer hier wohnt, kennt oft die besten Abkürzungen, den stillsten Bankplatz im Ringpark und die angenehmste Uhrzeit für einen Brückenschoppen.

Die Stadt selbst atmet Geschichte, die barocke Residenz mit ihrem weitläufigen Hofgarten wirkt nicht wie ein Denkmal, sondern wie ein Teil des Alltags. Die Festung Marienberg wacht still über die Dächer und der Main zieht seinen Bogen durch das Tal, fast so, als hätte er die Ruhe erfunden.

Gleichzeitig lebt Würzburg nicht in der Vergangenheit. Die studentische Prägung bringt Bewegung ins Stadtbild wie in den Cafés, auf dem Fahrradweg oder bei Diskussionen auf dem Unigelände. Das Nebeneinander von Tradition und Gegenwart funktioniert erstaunlich gut, vielleicht weil beides mit einer gewissen Selbstverständlichkeit nebeneinander bestehen darf.

Zwischen Altstadt und Sanderau – wo lebt es sich besonders gut?

Die Wahl des Viertels entscheidet oft über das Lebensgefühl. Wer mitten ins Geschehen möchte, landet meist in der Altstadt. Kleine Wohnungen, lebendige Straßen, alles fußläufig erreichbar machen sie perfekt für alle, die am Puls der Stadt leben wollen. Wer hier wohnt, hat Kneipe, Buchhandlung und Bäckerei direkt vor der Tür. Die Mieten sind hoch, die Wohnfläche oft begrenzt, aber dafür braucht man selten ein Verkehrsmittel.

Ruhiger wird es in der Sanderau. Zwischen Gründerzeitfassaden, kleinen Spielplätzen und Tramhaltestellen entfaltet sich ein Stadtteil mit viel Alltagstauglichkeit. Der Main ist nur ein paar Schritte entfernt und wer morgens joggt, trifft hier ebenso auf Senioren mit Einkaufstrolley wie auf Schüler auf dem Weg zur Haltestelle.

Die Zellerau hat sich in den letzten Jahren spürbar verändert. Früher eher einfach, heute zunehmend gefragt. Die Mieten sind moderater, das Viertel gewinnt an Vielfalt. Neue Cafés, Kulturprojekte und viel Raum für eigene Ideen machen die Zellerau für viele attraktiv, vor allem für junge Erwachsene, die gerne abseits der Postkartenidylle wohnen möchten.

Das Frauenland verbindet Universität und Wohnkomfort. Altbauten mit großzügigen Zimmern, grüne Innenhöfe und eine angenehme Durchmischung von Familien und Studierenden schaffen ein lebendiges, aber ruhiges Umfeld. Wer hier lebt, entscheidet sich oft bewusst für eine gewisse Lebensqualität und zahlt dafür entsprechend.

Was kostet das Leben in Würzburg wirklich?

Würzburg zählt nicht zu den günstigeren Städten Bayerns. Ein WG-Zimmer kann gut und gerne 500 Euro kosten, zentrale Einzimmerwohnungen liegen nicht selten bei 1.000 Euro warm. Der Wohnungsmarkt ist angespannt, gerade für Studierende oder junge Berufstätige ohne lokale Kontakte.

Viele reduzieren daher bewusst die Quadratmeterzahl und investieren lieber in Lage und Einrichtung, sodass vielleicht beim Esstisch Marmor statt Holz bevorzugt wird und auch sonst eher hochwertige Möbel aufgestellt werden. Kleine Wohnungen mit Stil sind begehrter als große Flächen am Stadtrand. Wer mitten in der Stadt wohnt, spart sich zudem Fahrtzeiten und ÖPNV-Kosten und das ist ein Argument, das in Würzburg durchaus Gewicht hat.

Auch im Alltag liegt Würzburg preislich im Mittelfeld. Mittagessen in der Innenstadt bewegt sich zwischen 12 und 15 Euro. Ein guter Cappuccino kostet knapp über drei Euro. Wer sparen will, nutzt die Wochenmärkte, bevorzugt Selbstgekochtes oder kennt die studentischen Geheimtipps. Trotz steigender Preise lässt sich der Alltag mit etwas Planung gut gestalten.

Kompakt und gut vernetzt – Mobilität in und um Würzburg

Würzburg funktioniert gut ohne Auto, denn Straßenbahnen verbinden die wichtigsten Viertel und Busse füllen die Lücken. Wer zentral wohnt, kann sich auf seine Füße verlassen. Auch das Radfahren wird zunehmend angenehmer, entlang des Mains oder durch die Parks lässt es sich entspannt rollen.

Parkplätze sind dagegen rar und teuer. Die Stadt setzt bewusst auf Reduktion des Autoverkehrs, was die Aufenthaltsqualität deutlich erhöht. Wer aufs Auto angewiesen ist, nutzt Carsharing-Angebote oder die gut erreichbaren P+R-Plätze. Der Hauptbahnhof ist ICE-Halt und bietet direkte Verbindungen in größere Städte. Frankfurt, Nürnberg und München sind problemlos erreichbar. Auch das Regionalbahnnetz ist solide ausgebaut und macht Ausflüge in die Umgebung einfach.

Mehr als nur Wein und Barock – Würzburgs kulturelle Vielfalt

In Würzburg begegnen sich Kulturformen auf Augenhöhe. Da gibt es einerseits das traditionsreiche Mozartfest mit klassischen Konzerten in prachtvoller Kulisse. Andererseits zieht das Africa Festival jedes Jahr ein buntes Publikum an und bringt internationale Musik auf die Mainwiesen.

Weinfeste gehören zum Jahreslauf und sie sind Treffpunkt, Bühne, Begegnungsort. Besonders Wein am Stein vereint gutes Essen, Musik und ein Panorama, das schwer zu übertreffen ist. Nicht weniger lebendig zeigt sich die freie Szene: Kleine Bühnen, Lesungen, Kunstausstellungen in Hinterhöfen und spontane Performances auf öffentlichen Plätzen gehören zum Stadtbild dazu.

Die Gastronomie ist so vielfältig wie die Stadt selbst. Fränkische Klassiker, moderne Küche, internationale Einflüsse, alles findet Platz. Die Dichte an Cafés ist auffällig hoch und viele Lokale setzen auf Qualität statt Konzept, denn Genuss ist in Würzburg kein Event, sondern Teil des Alltags.

Für Studierende, Familien oder Senioren – Lebensqualität für alle Altersgruppen

Die Universität prägt Würzburg in vielerlei Hinsicht. Sie bringt Menschen aus aller Welt in die Stadt, belebt die Viertel und sorgt für eine offene Atmosphäre. Das wirkt sich auch auf die Infrastruktur aus: flexible Wohnformen, vielfältige Gastronomie und ein gutes Netz an kulturellen Möglichkeiten und Angeboten für Sport.

Familien profitieren von dieser Mischung. Es gibt viele Kitas, ein gutes Schulangebot und ausreichend Freizeitmöglichkeiten. Parks, Vereine, Spielplätze sind vorhanden und meist gut erreichbar. Die Wege in Würzburg sind kurz, das kommt vor allem dem Alltag mit Kindern zugute.

Auch Seniorinnen und Senioren finden hier gute Bedingungen. Die medizinische Versorgung ist hervorragend, das städtische Umfeld weitgehend barrierefrei und die Versorgung im Nahbereich stabil. Würzburg gilt nicht umsonst als Stadt mit überdurchschnittlich vielen Menschen im hohen Alter.