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Mainfranken: Kulturschaffende aus der Region

14.03.2022, 04:00 Uhr in 35 Jahre Charivari
Andreas Pietschmann Foto Paul Zimmer
Fotoquelle: Paul Zimmer

Wir feiern 35 Jahre Charivari und werfen einen Blick zurück, was sich seitdem in Mainfranken so getan hat. Die Region hat in der Zeit einige besondere Persönlichkeiten hervorgebracht – unter anderem den Schauspieler Andreas Pietschmann.

Fast wäre er Profifußballer geworden – er hat viele Jahre erfolgreich bei den Würzburger Kickers in der Jugendmannschaft und in der ersten Mannschaft gespielt. Sein Herz hat sich dann aber doch für die Bühne entschieden: Angefangen hat seine Schauspielkarriere im Chambinzky (seine erste Rolle war in der Feuerzangenbowle).

Nach den ersten Schritten auf der Bühne hat er erst einmal studiert – Linguistik und Literaturwissenschaften in Würzburg – parallel dazu war er aber weiterhin beim Chambinzky aktiv. Schließlich hat er sich getraut und an einem Vorsprechen an der Westfälischen Schauspielschule in Bochum teilgenommen – das hat geklappt und nach und nach hat er sich in der Schauspielszene einen Namen gemacht.

Seitdem hat er in etlichen Filmen und Serien mitgewirkt. Bekannt wurde er durch die Sat.1-Actionserie GSG 9 – Ihr Einsatz ist ihr Leben. Dort spielte er den weltgewandten Konstantin „Konny“ von Brendorp, der aus einer Adelsfamilie stammt. Von 2017 bis 2020 war er in der Netflix-Serie Dark zu sehen, außerdem hatte er Rollen im Film „Sonnenallee“ (1999) und letztes Jahr im Frankentatort. Außerdem ist er Hörbuch- und Synchronsprecher. Er lebt mit seiner Lebensgefährtin, der Schauspielerin Jasmin Tabatabai, und seinen zwei Kindern in Berlin.

Wir haben uns mit ihm über seinen Werdegang und seine Verbundenheit nach Franken unterhalten.

  1. Vom Fußballer zum Schauspieler
  2. Wie waren dieersten Bühnenerfahrungen für dich?
  3. Fehlt dir manchmal die kleine Bühne?
  4. Besucht noch gerne das Chambinzky
  5. Was machst du ansonsten beim Heimatbesuch?
  6. Über den Frankentatort Dreh
  7. Fränkisch auf Abruf

Neben Andreas Pietschmann gibt es natürlich auch noch viele andere Kulturschaffende aus der Region. Da wäre zum Beispiel Ingo Klünder und Tobias Oertel - ebenfalls Schauspieler. Ingo Klünder kommt eigentlich aus Berlin, und ist in seiner Karriere aus Schauspieler unter anderem durch die Stadttheater von Bern, Ulm und Koblenz schließlich nach Würzburg gekommen. Er hat aber nicht nur auf der Theaterbühne mitgewirkt, sondern auch in Musicals und im Fernsehen haben wir ihn auch schon gesehen – zum Beispiel im Film „Bretter die, die Welt bedeuten“ und in den Fernsehserien „Unter uns“ und „Verbotene Liebe“. Und ganz nebenbei war Klünder auch einige Zeit Mitglied des Würzburger Stadtrats!

Bei Tobias Oertel ist es genau andersrum – er hat in Würzburg als Jugendlicher gelebt und dort schon erste Rollen im Kinder- und Jugendtheater übernommen. Allerdings hat er die Stadt für seine Schauspielausbildung verlassen und ist seitdem nicht mehr zurückgekommen. Ihn sehen wir im deutschen Fernsehen oft in Krimifilmen und -serien – wo er häufig den Bösewicht spielt.

Ohne Schauspieler würde kein Film entstehen – allerdings dürfen auch die Menschen hinter der Kamera nicht fehlen. Der erfolgreichste Drehbuchautor und Regisseur aus Mainfranken ist definitiv Christian Zübert. Er hat zum Beispiel am Drehbuch von Mädchen, Mädchen mitgearbeitet. Deutschlandweit bekannt wurde er aber durch die Lammbock Filme, die ja in Würzburg spielen. Hier hat er nicht nur das Drehbuch geschrieben sondern auch Regie geführt. Und sehr erfolgreich war er unter anderem auch mit dem Kinder- und Jugendfilm „Der Schatz der weißen Falken“, dafür wurde er sogar für den Deutschen Filmpreis nominiert.

Wir haben aber auch Nachwuchstalente hier in der Region: Die Filmemacherin Joey Arandt aus Karlstadt hat schon mehrere Preise für ihre Kurzfilmproduktionen gewonnen. Von ihr werden wir in nächster Zeit also vielleicht auch noch was zu sehen bekommen.

Jetzt ist Kultur aber ja nicht nur Film und Theater – in Mainfranken gibt es einige tolle Musiker. Der Mann, der vermutlich fast allen aus der Region und was sagt, ist Andreas Kümmert aus Gemünden am Main. Der Sänger hatte seinen Durchbruch 2013 durch seine Teilnahme bei der Fernsehshow „The Voice of Germany“. Ganz Deutschland war begeistert von seiner souligen Stimme und am Ende hat er die Show auch gewonnen. Zwei Jahre später gab es dann nochmal große Aufruhr um ihn: Da war er bei der Show „Unser Song für Österreich“ dabei, das war damals der deutsche Vorentscheid für den Eurovision Song Contest 2015. Den hätte er auch haushoch gewonnen, hat den Sieg dann aber noch während der Livesendung der Zweitplatzierten überlassen. Ein unangenehmer Moment, und erst ein Jahr später hat er in einem Interview erzählt, dass er unter Panikattacken leidet und ihm der Sieg deswegen zu viel geworden ist.