Rottendorf: Gemeinde mit Pilotprojekt zur Wald-Bewässerung
Wie sieht der Wald der Zukunft aus? Welche Bäume vertragen die Klimaveränderungen am besten? Und müssen Jungbäume künftig bewässert werden? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich aktuell ein Pilotprojekt in Rottendorf im Landkreis Würzburg.
Nachdem im letzten Jahr viele junge Ahornbäume abgestorben sind, hat die Gemeinde mit dem Forstamt zusammen auf einer 3 Hektar großen Fläche 10.000 neue Bäume angepflanzt.
Es handelt sich dabei um 12 verschiedene „mediterrane Gebirgsbaumarten“. Diese werden alle zwei Wochen Tröpfchen-bewässert. Das Wasser kommt mittels Schlauchs unten an den Stamm der Pflanzen, damit möglichst wenig verdunstet.
Um herauszufinden, wie viel Wasser die Bäume mindestens und höchstens brauchen, um wachsen zu können, gibt es unterschiedliche Bewässerungsstufen.
Die Pflanzen sind in Testreihen unterteilt und bekommen pro Bewässerungstag 0 bis 6 Liter Wasser. Insgesamt braucht das Forstamt dafür pro Bewässerungstag 15.000 bis 20.000 Liter Wasser. Dabei handelt es sich nicht um Trink-, sondern um Brunnenwasser.
Bürgermeister Roland Schmitt ist froh, an diesem Projekt teilnehmen zu können. Es läuft insgesamt drei Jahre, erste belastbare Ergebnisse sollen Ende des Jahres vorliegen.
Bereits jetzt könne man aber schon unterschiede bei den verschiedenen Baumarten feststellen. Esskastanie und Schneeballahorn würden demnach sehr gut wachsen, die kalabrische Tanne hingegen tue sich schwer.
Der Freistaat Bayern finanziert dieses Projekt, dessen Ziel es ist, herauszufinden, welche Baumarten bei uns in Zukunft angepflanzt werden und einen heimischen und gesunden Mischwald bilden können.
Eine Bachelorarbeit, die im Rahmen des Projekts entsteht, beschäftigt sich zudem noch mit der Frage, wie die neugepflanzten Bäume mit den bereits ausgewachsenen, heimischen harmonieren.