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Würzburg: Ansturm bei Kirchenaustritten reißt nicht ab

Topnews
22.03.2022, 05:21 Uhr in Lokales
Der Würzburger Dom erstrahlt im Sonnenlicht
Foto: Funkhaus Würzburg

Auch zwei Monate nach der Vorstellung des Münchner Missbrauchsgutachten wollen viele aus der Kirche austreten. In Würzburg haben bis Mitte März rund 550 Menschen der katholischen Kirche den Rücken gekehrt. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum waren es 315.

Seit Anfang Februar bietet das Standesamt wegen der hohen Nachfrage sogar zusätzliche Termine für Kirchenaustritte an. Die Wartezeit beträgt aber bis zu einem Monat.

Katholische Kirche in der Kritik

Die katholische Kirche sieht sich mit vielen Vorwürfen konfrontiert. Das Münchner Missbrauchsgutachten belastet unter anderem auch den emeritierten Pabst Benedikt XVI. Ihm wird Fehlverhalten im Umgang mit sexuellem Missbrauch während seiner Zeit als Erzbischof von München und Freising vorgeworfen.

Auch die Kritik aus den eigenen Reihen nimmt zu. Im Januar hatten sich bundesweit 125 Angestellte der katholischen Kirche geoutet – so auch der Würzburger Hochschulpfarrer Burkard Hose. Die Forderung: Queere Mitarbeiter sollen ohne Angst offen leben und arbeiten können – ohne diskriminiert zu werden.

Bistum Würzburg reagiert auf Kritik

Bereits Ende Februar hatte das Bistum Würzburg ein Krisentelefon eingerichtet. Sechs Stunden lang standen unter anderem Mitglieder der Bistumsleitung Rede und Antwort zur aktuellen Lage. Insgesamt nahmen 85 Katholiken das Angebot wahr.