Würzburg: Hohe Inzidenz trotz hoher Impfquote – ein Widerspruch?
Die Stadt Würzburg liegt mit einer Impfquote von über 75 Prozent über dem bayernweiten Schnitt (72,3 Prozent) – gleichzeitig weist die Stadt aktuell die höchste Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat auf. Ein Widerspruch sei das nicht, so der Mikrobiologe Oliver Kurzai von der Uniklinik Würzburg.
Denn: Die Impfraten seien insgesamt noch immer viel zu niedrig, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu hemmen. Um den neuen Virus-Varianten wirkungsvoll entgegenzutreten, müssten die Impfquoten bei mindestens 90 Prozent liegen.
Zudem halte sich das Virus auch nicht an Stadt- und Landkreisgrenzen, so Kurzai. Daher sei eine punktuell hohe Impfquote zwar wichtig und gut – für eine wirkungsvolle Bekämpfung der Pandemie sei aber die Impfquote über eine Region hinweg gesehen entscheidender. Selbst bei 75 Prozent Impfquote finde das Virus immer noch genügend Möglichkeiten zur Verbreitung, so Kurzai. Zudem liegt beispielsweise im Kreis Main-Spessart die Impfquote noch bei zwei Dritteln der Bevölkerung, also fast zehn Prozent unter dem Würzburger Wert.