• Radio Charivari
  • Tel 0800 - 30 80 700
  • Kontakt

On Air

Jetzt anhören
Anzeige

Unterfranken: Ökologischer Pflanzenschutz beim Wein wird weiter erschwert

27.05.2025, 05:30 Uhr in Lokales
Weinberge und Trauben
Foto: Funkhaus Würzburg

​​Es wird damit gebacken und ist fast in jedem Haushalt zu finden. Gleichzeitig nutzen es aber auch die Winzer in der Region als Pflanzenschutzmittel – die Rede ist von Backpulver bzw. seinen Hauptbestandteilen Kalium- oder Natriumhydrogencarbonat.

​Wie der Fränkische Weinbauverband jetzt mitgeteilt hat, dürfen Winzer dieses einfache Haushaltsmittel jetzt aber nicht mehr nutzen. Die Europäische Union hat eine neue Regelung: So müssen Winzer die Bestandteile jetzt bei einer bestimmten Firma kaufen.

​Konkret bedeutet das vor allem eins: der Inhalt bleibt quasi gleich – der Preis versechsfacht sich aber fast. Auf ein Weingut mit etwa zehn Hektar Rebfläche kommen pro Jahr deswegen fast 500 Euro mehr zu, so der Fränkische Weinbauverband weiter.

Backpulver gegen Echten Mehltau

​Die Grundstoffe des Backpulvers werden gegen den Echten Mehltau eingesetzt – dabei handelt es sich um einen Pilz, welcher der Rebe die Nährstoffe entzieht. Der Stoff ist eigentlich günstig, einfach im Umgang und trotzdem wirkt er gut. Außerdem ist es für die Umwelt ungefährlich.

Zum Hintergrund

​Die Winzer verlieren auf einen Schlag die Möglichkeit, das günstige Mittel einzusetzen. Denn: der Einsatz ist ab sofort verboten, eine Aufbrauchsfrist gibt es nicht, so der Fränkische Weinbauverband.

​Das Backpulver wird zusätzlich noch im Obst- und Beerenanbau eingesetzt. Die Verwendung ist dabei nur in Deutschland und Österreich nicht mehr erlaubt. In anderen EU-Ländern dürfen Betrieben den Grundstoff auch weiterhin einsetzten. Das führe zu einem enormen Wettbewerbsnachteil für die deutschen Winzer, so der Fränkische Weinbauverband. ​