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Unterfranken: So viele Straftaten aufgeklärt wie nie

Topnews
15.03.2021, 13:37 Uhr in Lokales
Polizei im Einsatz Polizeiauto Blaulicht Straßenrand Totale Links
Foto: Funkhaus Würzburg

​2020 wurden so viele Straftaten in Unterfranken aufgeklärt wie nie zuvor. Das hat die Polizei am Montag im Rahmen ihrer Sicherheitsbilanz erklärt. Die Aufklärungsquote der Delikte lag bei über 72 Prozent und damit deutlich über dem landesweiten Schnitt von rund 67 Prozent. Insgesamt gelang es der Polizei in Unterfranken drei von vier Straftaten aufzuklären.

Zahl der Straftaten auf historischem Tief:

Gleichzeitig sank die Gesamtzahl der Delikte 2020 auf einen historischen Tiefstand. Insgesamt wurden etwa 50.000 Fälle gezählt. Die meisten Delikte waren mit mehr als 11.200 weiter Diebstähle. Auch in Würzburg Stadt gingen die Straftaten mit etwa acht Prozent deutlich zurück. Gezählt wurden dort insgesamt rund 9.140 Delikte. Den Rückgang erklärt sich die Polizei unter anderem auch mit der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen. Im Landkreis hat sich der Wert im Vergleich zu 2019 fast nicht verändert. Dort gab es fast 3.800 Straftaten.

Auswirkungen der Corona-Pandemie:

Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist mit rund 330 im Jahr 2020 auf ein bisher gemessenes Tief gesunken. Die Beamten vermuten vor allem, dass sich Täter weniger getraut haben, weil die Menschen Pandemie-bedingt ja viel zu Hause waren. Gleichzeitig stiegen während der Pandemie aber die Betrugsfälle. Besonders betroffen war der Internetbetrug. Beispielsweise versuchten Betrüger mittels Fake-Shops für FFP2-Masken Geld zu scheffeln. Auch im Bereich der Corona-Hilfen wurde versucht, sich unrechtmäßig Geld anzueignen. Die Polizei nannte hier unter anderem mehrfach gestellte Anträge oder Anträge mit falschen Angaben. Einen Anstieg bei der Häuslichen Gewalt gab es 2020 laut Polizei nicht.

Betrüger nutzen Angst während Pandemie aus:

Eine neue Masche des Callcenter-Betrugs gab es während der Pandemie: Falsche Ärzte versuchten vorwiegend Senioren Geld aus der Tasche zu ziehen. Sie riefen die Rentner an und behaupteten eine nahstehende Person sei an Corona erkrankt, für teure Medikamente müssten jetzt hohe Summen gezahlt werden. Das Geld sollten die Opfer überweisen. Die Polizei rät in solchen Fällen sofort aufzulegen und die Dienststelle vor Ort (Nummer 110) zu kontaktieren. Insgesamt ergaunerten Betrüger in Unterfranken mittels Telefonbetrug 2020 über eine Millionen Euro. Mit der Kampagne „Leg auf“ will die Polizei die Summe und die Zahl der Fälle in den nächsten Jahren drücken.

Ziele für die kommenden Monate:

Die Polizei möchte den hohen Sicherheitsstandard in Unterfranken aufrechterhalten. Das heißt: Straftaten zu verhindern und nachdem sie passiert sind, schnell aufzuklären. Gleichzeitig wollen die Beamten mit ihren drei Aufklärungskampagnen „Flashback“, „Leg auf!“ und „Dein Smartphone - Deine Entscheidung“ die Bürger sensibilisieren.