Unterfranken: Versorgungs-Blackout – Apotheken schalten zum Protest Lichter aus

Viele Apotheken in der Region bleiben am Mittwoch dunkel und haben ein „Black Out“ Schild an der Tür hängen – trotzdem sind sie geöffnet. Unter dem Motto „Versorgungs-Blackout“ hat die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) bundesweit zum Protest aufgerufen. In der Region beteiligen sich etwa 90 Prozent aller Apotheken.
Grund für den Protest ist, dass viele Apotheken seit Jahren in wirtschaftlichen Schwierigkeiten stecken – immer mehr müssen schließen. In Unterfranken gibt es aktuell noch rund 290 Apotheken, vor zehn Jahren waren es 52 mehr, so der Apothekerverband.
Mit dem Aktionstag machen die Apotheken jetzt auf ihre Situation aufmerksam und demonstrieren für eine bessere Medikamentenversorgung und höhere Honorare. Diese wurden seit 13 Jahren nicht mehr angehoben.
Konkret bedeutet das: Für jede Packung eines verschreibungspflichtigen Medikaments dürfen Apotheken pauschal 8,35 Euro abrechnen – unabhängig vom tatsächlichen Preis der Arzneimittel. Gleichzeitig sind die Betriebskosten um 65 Prozent gestiegen. Die Folge: Viele Apotheken können nicht mehr wirtschaftlich arbeiten und müssen schließen.
Eine im Koalitionsvertrag vereinbarte einmalige Erhöhung der Vergütung auf 9,50 Euro wird nun vorerst nicht umgesetzt. Das hatte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken angekündigt.
Bundesweit arbeitet mittlerweile etwa jede vierte Apotheke unwirtschaftlich – im Schnitt müssen deshalb rund 700 Apotheken jährlich schließen.





