Unterfranken / Würzburg: Kritik an Sonderprogramm gegen Lehrermangel

An allen Ecken und Enden fehlt es an Lehrern. Mit einem Sonderprogramm für Quereinsteiger will das Kultusministerium für mehr Lehrer in Unterfranken und ganz Bayern sorgen.
Die Theorie: Wer ein abgeschlossenes Hochschulstudium hat, der kann nach einem zweijährigen Vorbereitungskurs als Lehrer durchstarten.
In der Praxis seien die Hürden aber extrem hoch, beklagt Dr. Manuel Nagel aus Würzburg – der studierte Biologe wollte als Lehrer quereinsteigen.
Man werde aber von Bürokratie erschlagen – allein 13 verschiedene Dokumente hätte er vorlegen müssen. Gleichzeitig würden Vorkenntnisse aus dem Studium teilweise nicht berücksichtigt und pädagogische Erfahrung nicht anerkannt.
Ein weiterer Punkt: Während des zweijährigen Referendariats verdienen die Anwärter im Monat zwischen 1.500 und 1.700 Euro brutto – unabhängig von ihrer bisherigen Berufserfahrung oder ihrem aktuellen Einkommen.
Das Sonderprogramm eignet sich nach Nagels Meinung vor allem für Studienabsolventen, die noch unentschlossen sind; für Berufserfahrene sei es kaum praktikabel.




