Würzburg: Fall Lurz - Schwimmverband will bei Aufklärung helfen
Der Deutsche Schwimmverband kündigt Mithilfe bei der Aufklärung der Vorwürfe gegen Ex-Bundestrainer Stefan Lurz aus Würzburg an. Das hat der Verband auf Nachfrage erklärt und gleichzeitig betont, neuste Erkenntnisse der ermittelnden Staatsanwaltschaft übergeben zu haben. Zuvor war am Wochenende Vizepräsident Harald Walter nach Würzburg gereist. Dort habe er Gespräche mit Sportlern, Trainern und Funktionären geführt. Zudem sei eine Präventions-Beauftrage für sexuelle Gewalt hinzugezogen worden. Sie habe Kontakt zu möglichen Opfern aufgenommen.
Aktuell liefen Recherchen, um herauszufinden, was an den Vorwürfen gegen Stefan Lurz dran ist. Unter anderem wurden im SPIEGEL-Artikel ein Fall aus dem Jahr 2011 genannt. Von diesem Jahr an bis heute werde Lurz unter die Lupe genommen, heißt es vom Schwimmverband. Bis die Recherchen abgeschlossen seien, könnte es einige Zeit dauern. Der Verein kündigt an, dann über das Ergebnis zu informieren.
Vergangenen Freitag hat das Magazin SPIEGEL einen Artikel über Stefan Lurz veröffentlicht. Darin ist die Rede von fünf mutmaßlichen Opfern und zahlreichen weiteren Zeugen, die Missbrauchsvorwürfen gegen den Würzburger erheben. Lurz war daraufhin von seinem Amt als Bundes-Schwimmtrainer zurückgetreten. Über seinen Anwalt ließ er verlauten, dass es sich dabei nicht um ein Schuldeingeständnis handle. Intention dahinter sei es, die aktiven Sportler zu schützen. Für ein Statement war Stefan Lurz für diese Redaktion bisher nicht zu erreichen.
Im SV Würzburg 05 hat er nach Angaben des Vereins seit Jahren keine Funktion mehr. Als Bundestrainer betreute er die Schwimmer des Bundesstützpunkts Freiwasser im vereinseigenen Adami-Bad.