Würzburg: Fünf neue Stolperstein werden verlegt

Sie sollen an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern, die kleinen goldenen Gedenktafeln, die im Boden eingelassen sind – die Stolpersteine. In keiner anderen bayerischen Stadt gibt es so viele davon wie in Würzburg - Am Dienstag kommen fünf weitere dazu.
Auf den kleinen Tafeln stehen die Namen und Schicksale von Würzburgern. Dieses Mal werden die Steine vor allem psychisch kranken Menschen oder Menschen mit Behinderung gewidmet.
Eine davon ist Gabriele Schelble. Sie ist 1940, kurz vor ihrem 33. Geburtstag, in einer Tötungsanstalt ermordet worden. Denn: sie war psychisch krank.
Mit der Verlegung liegen in Würzburg zukünftig 712 Stolpersteine. Weitere Infos gibt's hier.
Zum Hintergrund
Gabriele Schelble wurde 1907 in Oberschlesien geboren, 1922 verließ ihre Familie ihre Heimat und zog ins heutige Deutschland.
Ab 1929 ging es Gabriele schlechter, sie wurde mehrfach in Heil- und Pflegeanstalten behandelt. Ihre Diagnose lautete Schizophrenie.
Nachdem ihre Mutter starb, zog die damals 26-Jährige mit ihrem Vater von Rothenburg in die Virchowstraße in Würzburg. Immer häufiger kam es zu Wutausbrüchen und Wahnvorstellungen, also wurde sie 1933 in einer Heilanstalt in Werneck aufgenommen.
1940 wurde Gabriele Schelble dann in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein gebracht. Dort ist sie, kurz vor ihrem 33. Geburtstag, ermordet worden – So wie etwa 70.000 psychisch kranke Menschen.
Die Patenschaft für den Stein haben die Omas gegen Rechts übernommen.





