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Würzburg: Urteil im Cold Case Mord an türkischem Gastronom erwartet

Topnews
17.07.2025, 05:30 Uhr in Lokales
Gericht Justizzentrum Würzburg
Foto: Funkhaus Würzburg

Freispruch oder doch lebenslang wegen Mordes – eines dieser beiden Urteile wird am Donnerstag vor dem Würzburger Landgericht gefällt. Es ist vorläufiger Schlusspunkt im Prozess um die Ermordung eines türkischen Gastwirts vor über 26 Jahren:

In der Würzburger Zellerau war damals der türkische Wirt einer Gaststätte erschossen worden. Angeklagt ist ein heute 50 und 67 Jahre altes Vater-Sohn-Gespann. Beide bestreiten die Tat, die Tatwaffe wurde nie gefunden. Es gebe auch kein Motiv, so die Verteidigung, logische Folge wäre ein Freispruch.

Die Staatsanwaltschaft fordert lebenslang, sie hält die Vorwürfe für bewiesen. Das Motiv sei Geld gewesen: Der Vater habe eine fünfstellige Summe verliehen. Das Opfer als Bürge fungiert. Als der Schuldner nicht mehr zahlte habe der Sohn im Auftrag des Vaters den Gastwirt erschossen, um Druck auf den Schuldner zu machen. Der habe dann auch wieder gezahlt.

Die Tat hatte seinerzeit für großes Aufsehen gesorgt. Unter anderem gab es auch die Vermutung, ein Killer könnte für die Tat extra nach Würzburg gekommen sein.

Nach mehr als zwei Jahrzehnten Stillstand kam wieder Bewegung in die Ermittlungen, als sich eine neue Zeugin meldete. Sie belastete das Vater-Sohn-Gespann schwer indem sie die Hintergründe der Tat schilderte. Die Verteidigung hält die Zeugin für nicht glaubwürdig, ihre Aussage sei als Rache in einem Erbstreit zu sehen.