DAHW lädt zum Lese-Abend: Tuberkulose in der Weltliteratur
Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe lädt ein zum etwas anderen Lese-Abend: In der Akademischen Buchhandlung Knodt geht es um Thomas Mann, Schönheitsideale des 19. Jahrhunderts, den Zusammenhang zwischen Krankheit und Genie – und darum, was das alles mit der Arbeit einer Würzburger Hilfsorganisation zu tun hat.
Denn: Kaum eine andere Infektionskrankheit wurde in großen Klassikern der Literatur so ausführlich behandelt, aber auch romantisiert und ästhetisiert wie „Schwindsucht“. Die Kurtisane Marguerite litt effektvoll in „Die Kameliendame“, Fontanes Effi Briest traf es wohl ähnlich, auch in Thomas Manns „Zauberberg“ nimmt die Tuberkulose eine zentrale Rolle ein, spielt doch der ganze Roman in einem Davoser Lungensanatorium. Fragen von Leben und Tod, von Krankheit und Gesundheit werden darin in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext verhandelt – durchaus diskutabel.
Die „Schwindsucht“ aber ist keine Erfindung der Literatur. Tuberkulose ist bis heute eine der tödlichsten Infektionskrankheiten der Welt, jedes Jahr erkranken Millionen von Menschen neu. Und wenngleich sich in Symptomatik und Betroffenheit einige Parallelen zu ihren literarischen Leidensgenossen aufzeigen lassen, hat ihre Situation mit der Romantisierung und Verklärung der „Schwindsucht“, wie wir sie aus den Romanen kennen, nicht viel gemein.
Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe lädt Sie gemeinsam mit der Akademischen Buchhandlung Knodt ein, berühmte literarische Werke einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Was hat Effi Briest wohl mit Bewohner:innen entlegener Dörfer in Nigeria zu tun? Könnte der „Zauberberg“ auch in Uganda spielen? Und wie können Betroffene auf ihrem Weg zur Genesung unterstützt werden?
Antworten auf diese und weitere Fragen gibt es am 18. März um 19:00 in der Buchhandlung Knodt in Würzburg. Anmeldung erbeten unter 0931 52673 oder [email protected], der Eintritt ist frei.