Main-Spessart: Projekt will Kinder von psychisch belasteten Eltern schützen
Kinder von psychisch belasteten Eltern neigen später ebenfalls zu einer psychischen Störung. Ein neues Projekt im Landkreis Main-Spessart will da präventiv tätig werden. Das Projekt „Netz P“ soll sie unterstützen. Dazu gehört, ihr Umfeld zu stärken und nicht zuletzt aufzuklären über die Krankheit des betroffenen Elternteils und wie die Kinder am besten damit umgehen können. Das „Netz P“ ist kostenlos – es gibt Eltern- und Kindergruppen, Familienpatenschaften oder gemeinsame Freizeitaktivitäten. Das Angebot findet immer Freitagnachmittag im Bezirkskrankenhaus in Lohr statt – ein Mal im Monat können sich Betroffene im „Netz-P-Café“ austauschen.
Hinter dem Projekt steht eine Zusammenarbeit des Kreises, des Bezirkskrankenhauses Lohr, der Arbeiterwohlfahrt und der AOK Bayern.
Ein Drittel der Patientinnen und Patienten des Bezirkskrankenhauses in Lohr hat Kinder unter 18 Jahren. In ganz Bayern gibt es etwa eine halbe Million Kinder unter 15 Jahren mit einem psychisch belasteten Elternteil. 60 Prozent dieser Kinder entwickeln später selbst psychische Störung.
Foto:
Landrätin Sabine Sitter nahm die Urkunde entgegen, mit der die AOK Bayern das Projekt „Netz P - Unterstützung für Kinder mit einem psychisch belasteten Elternteil“ fördert. Von links: Prof. Dr. Dominikus Bönsch, Ärztlicher Direktor am Bezirkskrankenhaus Lohr, Alexander Pröbstle, Direktor der AOK Würzburg, Sabine Sitter, Landrätin von Main-Spessart, Walter Heußlein, Vorsitzender des örtlichen Direktionsbeirates (Gruppe der Arbeitgeber) und Bernd Ruß, Krankenhausdirektor BKH. (Foto: Lisa Hörnig)