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Würzburg: Bischof Jung - Missbrauchsaufarbeitung bedeutet Vermittlungsarbeit

30.12.2022, 17:30 Uhr in Lokales
Würzburger Bischof Franz Jung
Foto: Thomas Berberich

​​Sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche – die Fallzahlen sind hoch und die Aufklärung wird noch lange dauern. Dass Betroffene davon sprechen, nicht gehört werden, kann der Würzburger Bischof Franz Jung nicht so richtig nachvollziehen.

​Bei der Aufklärung der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche muss noch viel Vermittlungsarbeit geleistet werden, so Jung. Die Betroffen würden aber angehört. Ob die bisherigen Maßnahmen und Entscheidungen bei der Aufarbeitung immer den Vorstellungen der Betroffenen entsprechen stehe allerdings auf einem anderen Blatt, so Jung weiter.

​Der Weg der Aufarbeitung ist lange noch nicht abgeschlossen, erfordert aber auch ein enormes Engagement. Die verschiedenen Bistümer gehen die großen Aufgaben der Aufarbeitung in unterschiedlicher Geschwindigkeit an. Daraus folgt dann wohl auch das Gefühl, dass die Betroffenen nicht gleichzeitig behandelt werden, so Jung.

​Für die Zukunft plant das Bistum in Würzburg viele Präventivmaßnahmen. Missbrauchstaten sollen verhindert und potenzielle Opfer geschützt werden. Außerdem soll im ersten Quartal des nächsten Jahres ein Hinweissystem im Internet gestartet werden. Betroffene haben hier die Chance bisher nicht entdeckte Missbrauchstaten zu melden. Das Ganze ist anonymisiert und die Persönlichkeitsrechte werden umfangreich geschützt.