Unterfranken: Safer Internet Day – so viel Internetkriminalität gibt es in der Region

Am Dienstag ist Safer Internet Day - ein Aktionstag, der sich für einen bewussteren und sensibleren Umgang mit dem Internet und seinen Gefahren einsetzt.
Wie wichtig das ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen in der Region. Die Polizei in Unterfranken stellt seit Jahren einen kontinuierlichen Anstieg bei Internetkriminalität fest. Im Jahr 2023 (aktuellere Zahlen werden im März erwartet) wurden über 5.800 Fälle registriert, vor zehn Jahren waren es rund 1.800. Das entspricht einer Verdreifachung.
Meistens Vermögensdelikte, gefolgt von Fake-Verkäufen
In den meisten Fällen (fast 24 Prozent) geht es um Computerbetrug, zum Beispiel wenn im Internet versucht wird, Bankverbindungs- oder andere sensible Daten abzugreifen. Danach kommt Warenbetrug – wenn also beispielsweise bestellte Ware nicht geliefert wird. In rund 760 Fällen (13 Prozent) ging es um die Verbreitung pornografischer Inhalte.
Schaden hat sich mehr als verdoppelt
Der entstandene Schaden durch Internetkriminalität hat sich im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Insgesamt entstand in Unterfranken Schaden von rund 5,9 Millionen Euro.
Die Aufklärung von Internetkriminalität ist schwierig. Über 2.100 Verdächtige wurden ermittelt, aber nur etwa jeder zweite Fall konnte aufgeklärt werden. Damit ist der Anteil der aufgeklärten Internetstraftaten gesunken.
KI und Deepfakes bereiten Sorge
Das bayerische Justizministerium legt den Schwerpunkt am Safer Internet Day in diesem Jahr auf das Thema „Keine Likes für Lügen! Erkenne Extremismus, Terrorismus und Deepfakes im Netz“.
Immer häufiger verbreiten sich im Internet Lügen und Fake News mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz, beispielsweise bei Deepfakes. Das sind realistisch wirkende Bilder oder Videos, die mit KI erstellt werden. Diese Mittel würden immer realistischer und auch für jedermann verfügbar. Damit werde es immer schwieriger, Falschmeldungen, Manipulationen und Trugbilder zu erkennen. Laut dem Portal jugendschutz.net verschärften KI und Deepfakes die Risiken für Kinder und Jugendliche im Internet.