Mainfranken: Risiken durch die Mindestlohnerhöhung
In Berlin starten am Freitag die Koalitionsverhandlungen für eine Ampel-Koalition. Schon im Vorfeld hatten SPD, Grüne und FDP sich aber darauf verständigt, den Mindestlohn von aktuell 9,60 Euro auf 12 Euro in der Stunde zu erhöhen. Bei den Arbeitgebern in Mainfranken stößt das auf ein gemischtes Echo.
Der Hotel- und Gaststättenverband DeHoGa befürchtet, dass die höheren Personalkosten über höhere Preise an die Kunden weitergegeben werden müssen. Nicht alle Kunden seien aber bereit, mehr zu bezahlen. Außerdem müssten die Betriebe bei einem höheren Mindestlohn auch die Gehälter für das Fachpersonal erhöhen – um das Gehaltsgefüge zu erhalten. Nicht alle Betriebe könnten sich das aber leisten.
Auch der Handelsverband Unterfranken sieht einen höheren Mindestlohn kritisch. Er fürchtet, dass Betriebe für mehr Bezahlung auch mehr Leistung von ihren Beschäftigten erwarten könnten, das wäre gerade für Niedrig-Qualifizierte ein Nachteil bei der Jobsuche.
Anders die Friseur-Innung Würzburg: sie ist der Meinung, dass eine Lohnerhöhung für Friseure schon länger nötig gewesen wäre. Denn Friseure seien ausgebildete Fachkräfte und würden bisher zu wenig verdienen. Höhere Löhne bedeuten dann aber eben auch höhere Preise für Verbraucher.