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Schraudenbach/Schweinfurt: Nach Brückeneinsturz erhebt Staatsanwaltschaft Klage gegen vierten Mann

Topnews
07.06.2022, 06:31 Uhr in Lokales
Die am 15.6.2016 eingestürzte Schraudenbachtalbrücke bei Werneck
Foto: Funkhaus Würzburg

Sechs Jahre ist der Einsturz der Schraudenbachtalbrücke der A7 bei Werneck her. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft gegen einen vierten Mann Anklage erhoben, berichtet die dpa.

Ingenieur soll nicht ausreichend geprüft haben

Es handelt sich um einen Prüfingenieur. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vor. Es bestehe der Verdacht, dass er der Prüfung statischer Berechnungen nicht nachgekommen sei.

Der Verdacht gegen den Mann sei erst jetzt im Zuge von Nachermittlungen aufgekommen. Der Angeklagte selbst bestreitet die Vorwürfe.

Gerichtsprozess seit 2019 unterbrochen

Damit gibt es in dem Fall um den Brückeneinsturz nun vier Angeklagte – es handelt sich um Ingenieure. 2019 war der Gerichtsprozess gegen drei Angeklagte bereits gestartet. Er wurde dann aber ausgesetzt, weil die schriftliche und die mündliche Stellungnahme einer Gutachterin vor Gericht in wesentlichen Punkten voneinander abwichen.

Ingenieur weist Schuld von sich

In dem Prozess damals hatte beispielsweise ein Ingenieur alle Schuld von sich gewiesen. Er hatte das Baugerüst für die Brücke entworfen. Er argumentierte allerdings, es wäre nicht zu dem Unglück gekommen, wenn sich die ausführende Baufirma an seine Vorgaben gehalten hätte.

Unglück fast auf den Tag sechs Jahre her

Bei dem Unglück am 15. Juni 2016 war die in Bau befindliche Brücke an der A7 eingestürzt. Ein Bauarbeiter kam ums Leben, 14 wurden verletzt. Einsturzursache war, dass offenbar ein Baugerüst zu schwach konzipiert war, um den Brückenabschnitt zu stützen.