Würzburg: Architekt und Mainfranken-Theater gehen getrennte Wege
Neue Hiobsbotschaft bei der Sanierung des Mainfrankentheaters Würzburg: Die Fertigstellung des Großen Hauses wird sich deutlich verzögern.
Statt wie bisher geplant 2024 wird es wohl erst zwei Jahre später, also 2026 öffnen können. Das zuständige Architektenbüro PFP aus Hamburg hat den Vertrag mit dem Theater nach eigenen Angaben aus wirtschaftlichen Gründen gekündigt. Sie befinden sich derzeit in einem gerichtlich angeordneten Sanierungsprozess in Eigenverantwortung.
Der 2017 abgeschlossene Vertrag decke die Komplexität und Größe, die das Projekt mittlerweile angenommen hat, nicht mehr ab, so Geschäftsführer Detlef Junkers. Man sei sehr froh darüber sich von diesem Projekt trennen zu können und habe jetzt eine gute Übergangslösung gefunden.
Bis Jahresende arbeiten Mainfranken Theater und pfp noch zusammen. In dieser Übergangszeit sollen die Bauabschnitte 1 (Kleines Haus) und 2 (Rohbau Großes Haus) abgeschlossen werden. Theaterbetrieb im Kleinen Haus, also dem Neubau zur Theaterstraße hin, soll damit ab Herbst wieder möglich sein.
Das Mainfranken Theater als Bauherr gibt an, dass die vorgelegten Planungen nicht die sich tatsächlich darstellende Komplexität des Projekts abdecken. Ein organisierter Bauablauf bis Jahresende sei aber sichergestellt.
Die Stadt Würzburg muss sich nun also auf die Suche nach einem neuen Architekten machen. Dafür gibt es jetzt wieder ein europaweites Ausschreiben, was bei solchen Projekten Vorschrift ist. Auch die Kosten dürften durch den Architektenwechsel weiter steigen. Eine Stellungnahme wollte die Stadt Würzburg dazu nicht abgeben.
Im letzten Herbst war bekannt geworden, dass die Kosten der Theatersanierung auf inzwischen über 103 Millionen Euro beziffert werden. Ursprünglich waren 72 Millionen geplant gewesen.