Mainfranken: Geplante Abschiebungen beschäftigen die Region

Ein 31-Jähriger von der Elfenbeinküste, der in Retzbach lebt und seinen eigenen Lebensunterhalt verdient, zwei Jungs ebenfalls von der Elfenbeinküste, die in Burgsinn Fußball spielen und ein 18-jähriger Syrer, der in Veitshöchheim eine Ausbildungsstelle zum Konditor hat.
Das sind nur einige Beispiele aus der Region Mainfranken für Geflüchtete, denen die Abschiebung droht. Und das, obwohl sie bereits integriert sind, arbeiten oder einen Ausbildungsvertrag haben.
Reaktionen aus der Politik
Politiker von SPD und Grünen aus der Region (Bernd Rützel, SPD-Bundestagsabgeordneter und Volkmar Halbleib, SPD-Landtagsabgeordneter sowie Kerstin Celina und Patrick Friedl, beide Landtagsabgeordnete von den Grünen) reagieren darauf mit wenig Verständnis. Sie werfen der Union vor, eine selbstgesetzte Anzahl an Abschiebungen erfüllen zu wollen. Dabei sei es einfacher, gut integrierte Menschen abzuschieben, da sie von den Behörden leichter zu finden sind.
Besorgt über diese Entwicklung zeigt sich auch der Flüchtlingsrat Bayern. Gut integrierte Flüchtlinge abzuschieben sei kontraproduktiv und hinsichtlich des Fachkräftemangels schlecht für den Arbeitsmarkt. Stattdessen sollte ihnen der Zugang zu Arbeit und Ausbildung erleichtert werden.
Mainfränkische CSU-Abgeordnete im Bayerischen Landtag (Björn Jungbauer, Andrea Behr, Thorsten Schwab) wiederum verteidigen die Vorgehensweise: Abschiebungen würden nur auf Basis der aktuellen Gesetzeslage stattfinden. Gute Integration reiche nicht aus, um Geflüchteten eine Aufenthaltserlaubnis zu erteilen, so Schwab.
Umfeld der Geflüchteten möchte nicht tatenlos zusehen
Die Ausbilder und Vereinsmitglieder der Betroffenen möchte das so nicht hinnehmen. Es wurden bereits Petitionen und Social Media Kampagnen gestartet.
Zum Hintergrund
Seit dem Amtsantritt der neuen Bundesregierung unter Friedrich Merz beobachtet der Bayerische Flüchtlingsrat vermehrt Abschiebungen von Geflüchteten, auch von denen, die sehr gut integriert scheinen. Gleichzeitig wurden auch wieder Kontrollen an den Deutschen Grenzen eingeführt.





