Würzburg: Haftstrafe für mutmaßlichen Corona-Gegner

Am Dienstagvormittag hat das Würzburger Landgericht einen mutmaßlichen Querdenker zu einer Haftstrafe verurteilt. Wegen Nötigung muss er für ein Jahr und vier Monate hinter Gitter.
Der 40-Jährige war Teil einer gefährlichen Aktion Anfang 2021. Zwischen Gemünden und Waigolshausen hatten mehrere teils unbekannte Corona-Gegner Plakate über die Gleise gespannt – wohl aus Protest gegen die Corona-Auflagen und um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Ein ICE musste eine Schnellbremsung einleiten. Verletzt wurde niemand.
Laut Gericht könne zwar nicht bewiesen werden, dass der 40-Jährige am Tattag auch wirklich vor Ort war. Allerdings konnte nachgewiesen werden, dass der Mann an der Planung der Aktion beteiligt war.
Die mitangeklagte mutmaßliche Komplizin des 40-Jährigen wurde mangels Beweise freigesprochen. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Die Staatsanwaltschaft hatte für den Mann eine Haftstrafe von zwei Jahren beantragt und für die 63-Jährige eine Freiheitsstrafe von zehn Monaten, ausgesetzt zur Bewährung. Die Verteidiger hatten auf Freispruch plädiert.