• Radio Charivari
  • Tel 0800 - 30 80 700
  • Kontakt

On Air

Jetzt anhören
Anzeige

Würzburg: Nach Plakaten über Bahnstrecke – Urteil erwartet

25.02.2025, 05:30 Uhr in Lokales
Justizzentrum Wuerzburg
Foto: Funkhaus Würzburg

​​Plakate über einer Bahnstrecke – die sollen zwei mutmaßliche Querdenker vor gut vier Jahren auf der Strecke zwischen Gemünden-Waigolshausen gespannt und einen ICE zu einer gefährlichen Schnellbremsung gezwungen haben. Am Dienstag könnte der Berufungsprozess vor dem Würzburger Landgericht zu Ende gehen.

​Die Staatsanwaltschaft fordert auch weiterhin eine Haftstrafe für den 40-Jährigen – er soll für zwei Jahre hinter Gitter. Für seine 63-Jährige, mutmaßliche Komplizin, soll es eine Bewährungsstrafe von zehn Monaten werden. Die Verteidigung plädiert dagegen auf Freispruch.

​Zuletzt ist das Gutachten eines Verkehrsexperten vorgestellt worden, dadurch könnte die Strafe für die beiden Angeklagten womöglich geringer ausfallen. Der Grund: Der Zugführer hatte die höchste Abbremsstufe eingeleitet – das hätte er aber gar nicht tun müssen. Denn: Tatsächlich wären durch die Plakatwände – mit einem Gewicht von fünf Kilo –wohl keine größeren Schäden entstanden.

​Und trotzdem: Für stehende Fahrgäste wie Ältere oder Kleinkinder habe durch die Bremsung ein hohes Sturzrisiko bestanden.

​Die beiden Angeklagten weisen die Vorwürfe weiter zurück.

Zum Hintergrund

​Das Amtsgericht Gemünden hatte den 40-Jährigen und die 63-Jährige bereits im Jahr 2022 wegen des fahrlässigen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und wegen Nötigung schuldig gesprochen. Der Mann bekam eine Haftstrafe von einem Jahr und neun Monaten – die Frau zu neun Monaten auf Bewährung.

​Sowohl die Angeklagten als auch die Staatsanwaltschaft sind dagegen aber in Berufung gegangen. ​