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Wer hat das Bett erfunden? Eine kurze Geschichte über Schlaf

06.08.2022, 08:05 Uhr in Service, Anzeige
Bett Frau schlafen service pixabay
Foto: pixabay.com

Seit es Menschen gibt, war es den Menschen immer wichtig einen sicheren Platz zum Schlafen zu haben. In der Steinzeit schliefen die Menschen häufig auf Bäumen, dies änderte sich, nachdem sich der Körperbau des Menschen geändert hatte. Dadurch waren die Menschen gezwungen, auf dem Boden zu schlafen. Die Geschichte des Bettes reicht bis weit in die Antike zurück. Bereits im Altertum gab es viele unterschiedliche Betten wie das Ehebett, das Krankenbett oder das Totenbett.

Die ersten Schlafstätten wurden in Südafrika gefunden und sind ungefähr 77.000 Jahre alt. Bei den Schlafstätten handelte es ich um Matten aus Schilf, in welche insektenabwehrende Blätter eingearbeitet waren. Pharaonen schliefen häufig auf Liegen, diese belegen Grabfunde aus dem 3. Jahrhundert.

Die Römer und Griechen besaßen bereits Ruhemöbel, auf denen sie schliefen. Dabei war es üblich, dass die Schlafstätte auch gerne als Arbeitsplatz oder Esstisch genutzt wurde.

Wie sah das erste Bett aus?

Die ersten Betten waren mit Matten ausgelegte Erdmulden und stammen aus der Zeit der Antike. Die alten Ägypter besaßen erhöhte Ruhestätten. Dabei galt, je gemütlicher das Bett war, desto wohlhabender war sein Besitzer. Dies waren die ersten Betten.

Warum heißt es Bett?

Der Begriff Bett stammt aus der frühen Menschheitsgeschichte um 2200 bis 800 vor Christus und bedeutet so viel wie eine in den Boden aufgewühlte Lagerstätte.

Das Mittelalter war der Ursprung der heutigen Bettform

Die Betten im Mittelalter waren wesentlich kürzer als unsere heutigen Betten. Im Mittelalter schliefen die Menschen nicht im Liegen, sondern im Sitzen. Dabei stützte man den Oberkörper mit einer Menge Kissen. Die Menschen im Mittelalter waren der Meinung, dass diese Schlafposition für den Körper am gesündesten ist.

Wer hat das Bett erfunden?

Es wird vermutet, dass das Bett 907 n.Chr. von Bettina de Cama in Spanien erfunden wurde. Natürlich ist es nicht vergleichbar mit dem heutigen Komfort. Einen eindeutigen Beweis gibt es allerdings nicht.

Schlafen im Mittelalter war eine Frage des Standes

Adelige Personen wie Könige und Bischöfe besaßen in der Regel Himmelbetten. Diese Himmelbetten waren kunstvoll mit unterschiedlichen Schnitzereien und Verzierungen gestaltet. Die Betten der Adeligen besaßen häufig einen Baldachin. Die Unterbetten der Könige waren mit Federn gefüllt und mit Leder und einem seidenen Überzug bezogen. Häufig besaßen Adelige darüber hinaus auch noch eine Seidensteppdecke und weiche Daunenkissen. Dabei war es im Mittelalter nicht üblich, sich lang ausgestreckt hinzulegen. Sondern man schlief in einer halb aufgerichteten Sitzhaltung. Diese Schlafposition galt im Mittelalter als gesund. Aber Betten waren im Mittelalter nicht nur zum Schlafen gedacht, sondern sie waren auch Sitzgelegenheit und in der Regel der Empfangsbereich für adelige Gäste.

Ritter, schliefen bis ins 12. Jahrhundert hinein mit mehreren zusammen auf Strohlagern. Das einfache Volk hingegen schlief auf Pelzen oder Tierfellen auf dem Boden. Die meisten Menschen hüllten sich dafür nackt in ein großes Laken. Die Räume wurden dabei häufig durch die Glut von Kohle oder mit offenem Feuer beheizt.

Nur wenige Menschen der einfachen Bevölkerung besaßen ein Bett. Gegen Ende des Mittelalters wurde aber auch für das einfache Volk das Schlafen etwas komfortabler. Matratzen aus Strohsäcken hielten gegen Ende des Mittelalters beim einfachen Volk Einzug, was den Schlafkomfort steigerte.

Ab dem 16. Jahrhundert Betten für Jedermann

Im 16. Jahrhundert setzen sich Betten langsam auch jenseits des Adels durch.

Die Betten des einfachen Volks waren zwar immer noch kein Vergleich, zu den prunkvollen Betten der Adeligen, aber es entwickelte sich langsam auch beim einfachen Volk zur Gewohnheit. Bis ins 18. Jahrhundert hinein, waren prunkvolle Schlafgemächer bei adeligem Standard. Dies änderte sich ab dem 18. Jahrhundert erheblich, sodass auch Adelige zu unkomplizierteren Betten übergingen, die mit den heutigen Kastenbetten vergleichbar sind. Das gesteigerte Verständnis für Schlafhygiene sorgte dafür, dass in den Häusern ein separates Schlafzimmer entstand.

Gleichzeitig hielten anatomisch angemessenere Schlafunterlagen wie der Lattenrost und verschiedene Matratzenarten Einzug in die Wohnungen der arbeitenden Bevölkerung. Seitdem stehen bei der Entwicklung von Betten, Lattenrosten und Matratze Schlafgesundheit und Schlafförderung an erster Stelle.

Das moderne Bett von heute

Lange Zeit waren Betten für die einfachen Menschen ein Luxus, den sich kaum jemand leisten konnte. Dies änderte sich allmählich in der Weimarer Republik. Doch herrschte in vielen Städten während dieser Zeit eine Betten-Not, was dazu führte, dass wohlhabendere Bürger ihre Betten zum stundenweisen Schlafen an Fremde vermieteten.

Mit der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es für die Bürger langsam erschwinglich ein Bett zu kaufen.

Den endgültigen Durchbruch gelang dem Bett jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden funktional gestaltete Betten auch für alle verfügbar und erschwinglich.

Mit dem Einzug des modernen Bettes in der Bevölkerung setzte ein Umdenken bei den Menschen in Bezug auf den Schlafraum und der Schlafhygiene ein.

Schlafen früher und schlafen heute

Schon immer war es den Menschen wichtig, eine möglichst bequeme und geschützte Ecke zum Schlafen zu besitzen. Schon damals legten viele Völker Wert auf eine gut gepolsterte Unterlage, egal ob aus Tierfellen, Gras oder Stroh. Die erste Matratze war ein mit Fasern gefülltes Tuch und entwickelte sich zu einem mit Stroh gefüllten Sack weiter. Sogar Decken aus Tierfellen oder Laken kamen bereits, seit es Menschen auf dem Planeten gibt, zum Einsatz.